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FERROPOLIS

Seit 1999 ist Ferropolis die Heimat des MELT Festivals. Das Open-Air-Museum liegt zentral zwischen Berlin und Leipzig, etwa 20km entfernt von Dessau in Sachsen-Anhalt. Die Halbinsel ist zudem bestens erreichbar über den Bahnhof Gräfenhainichen, mit der Bahn aus Berlin über Lutherstadt Wittenberg oder direkt aus Leipzig.

 

GESCHICHTE VON FERROPOLIS

Der Tagebau Golpa-Nord in Gräfenhainichen war jahrzehntelang ein Ort, der von ungebändigten Industriekräften und Umweltschäden geprägt war. Gleichzeitig stand er aber auch stellvertretend für sichere Arbeitsplätze und bemerkenswerte Leistungen der Bergleute und Ingenieure im Braunkohleabbau. Doch als die Zukunft der Braunkohle in Sachsen-Anhalt immer unsicherer wurde, stand man vor einer Entscheidung: Sollte man die Vergangenheit ausradieren, die Spuren verwischen? Oder sollte man auf den Ruinen aufbauen und einen völligen Neuanfang wagen?

1957 begannen die Vorarbeiten für den Tagebau Golpa-Nord, sieben Jahre später begann dann die reguläre Förderung von Braunkohle, welche insbesondere die Kraftwerke Zschornewitz und Vockerode für die Erzeugung von Elektrizität versorgte. Der Braunkohleabbau hatte in Mitteldeutschland bereits eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. In den 1950er Jahren wurden die zuvor verstreuten Abbaugebiete zudem zu einem zusammenhängenden Netzwerk vereint, das sich enorm ausweitete: Das Ergebnis war ein Netzwerk von 20 Tagebauen, die jährlich rund 100 Millionen Tonnen Kohle förderten. Fast 60.000 Bergleute waren daran beteiligt, und die Kohle wurde von zahlreichen Kraftwerken, Brikettfabriken und Schwelereien genutzt. Doch dieser Abbau hinterließ tiefe Narben in der Landschaft: Der Tagebau Golpa-Nord war einer der kleineren, aber der Aufwand war immens: Für einen Eimer Braunkohle mussten sechs Eimer Wasser abgepumpt und fünf Eimer Abraum beseitigt werden. 1991 kam das Ende – die gesamte Braunkohleindustrie in Mitteldeutschland stand vor dem Aus. Das gesamtes Abraumvolumen betrug 341,3 Mio. Kubikmeter, zudem wurden 69,9 Mio. Tonnen Rohbraunkohle gefördert, auf einer Fläche von 1.915 Hektar.

In Golpa-Nord begann daraufhin jedoch eine neue Vision Gestalt anzunehmen: Ferropolis. Diese Idee entstand bei der Stiftung Bauhaus Dessau und wurde durch die Begeisterung und Beharrlichkeit der örtlichen Gemeinschaft maßgeblich vorangetrieben. So stellte man fünf Großgeräte auf und förderte die Umfunkunktionierung des ehemaligen Tagesbau hin zu einem Freilichtmuseum. Im Jahr 2000 wurde schließlich mit der Flutung des Tagebau-Restlochs begonnen. Dafür wurde Grundwasser sowie Wasser aus der 12,5 Kilometer entfernten Mulde durch eine Rohrleitung genutzt. Dadurch entstand der Gremminer See mit einer Größe von 541 Hektar und einem Volumen von ca. 67 Mio. m³. Der See hat eine Uferlänge von 15,9 km und ist an seiner tiefsten Stelle 33m tief. 

Heute ist Ferropolis ein Museum, ein Industriedenkmal, eine Stahlskulptur, ein Veranstaltungsort und ein Themenpark zugleich. Das dominierende Element sind die gigantischen Baggermaschinen, die wie Überreste einer vergangenen Ära wirken. Seit der Eröffnung gab es Hunderte Konzerte und Veranstaltungen, unter anderem mit Herbert Grönemeyer, Metallica, Deep Purple, Linkin Park und vielen mehr.

DIE BAGGER

Insgesamt stehen fünf Bagger in Ferropolis und geben dem Ort und dem MELT seine einzigartige Atmosphäre.

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